Wie bereits versprochen reiche ich Euch noch die Fotos der strickenden Männer nach. Sie leben auf der Insel Taquille. Diese liegt mitten im Titicacasee in Peru.
Vor 25 Jahren bin ich für zwei Monate durch Ecuador und Peru gereist. Damals gab es leider noch keine Digitalkameras;-)) Ich glaube wir haben in den zwei Monaten ca.50 Filme à 36 Fotos geknipst. Nun könnt ihr Euch mal ausrechnen was das damals gekostet hat die Filme zu kaufen und dann zu entwickeln;-)). Die Qualität der Fotos war eigentlich sehr gut, doch da sie nun soviele Jahre im Fotoalbum ihr dasein gefristet haben, ich die Bilder nun einscannen musste haben sie leider etwas an Qualität verloren. Ich hoffe aber dennoch das ihr einen kleinen Einblick bekommen könnt.
Die Männer treffen sich im Dorf, sitzen auf einem Mäuerchen, stricken und tauschen dabei den neuesten Dorfklatsch aus !
Bereits die Jungs stricken schon ganz komplizierte Muster !
Könnt ihr sehen wie die Männer die Wolle um den Hals wickeln ? Die Muster sind ganz fein und filigran. Gestrickt wird mit Stricknadeln die wir längst in den Eimer werfen würden;-)
Nach dem stricken ein Schläfchen gefällig ?
Das stricken ist absolut in Männerhand während dessen es die Arbeit der Frauen und Mädchen ist zu weben. Ebenfalls mit einfachsten Mitteln.
Für alle die es interessiert noch etwas zur Geschichte.
Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3.810 m.ü.M. Zu einer der Attraktionen des Titicaca-Sees gehören die schwimmenden Inseln der Urus. Ursprünglich begannen die Urus schwimmende Inseln zu bauen, um sich zum Beispiel vor den kriegerischen Inkas zu schützen oder zu verbergen. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Schilf. Immer wenn ein Angriff drohte, wurde die Verankerung gelöst und die Uros zogen sich mit den Inseln auf den See zurück. Das Totora-Schilf ist eine wichtige Lebensgrundlage. Die Boote für den Fischfang und die Matten für den Bau der einfachen Hütten bestehen daraus. Auch in der Ernährung spielt es eine Rolle. Die Urus sind sehr stolz auf ihre traditionelle Lebensweise und lehnen es strikt ab, auf das Festland überzusiedeln. Allerdings haben sie den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und erlauben heute Besuchern die nachgiebig-schwankenden Inseln zu besuchen. (Textquelle Wikipedia)
An den schwimmenden Inseln vorbei kommt dann dann zur Insel Taquille. Berühmt eben wegen ihrer strickenden Männer. Vom Bootsanlegesteg steigt man eine steile Treppe hinauf auf eine Höhe von 4080 m.ü.M. Ein Blick durch den Steinbogen erlaubt einen herrlichen Ausblick über die weiten des See's.
Die Reise durch Peru und Ecuador war ein grosses Erlebnis. Mit einfachsten Mitteln zu reisen, bei Einheimischen zu wohnen und zu essen, herzliche Kontakte zu den Einwohnern zu pflegen. Teilweise fühlte man sich zurückversetzt in längst vergangene Zeiten. Ich möchte diese Zeit niemals missen und schätze mich glücklich so etwas schönes erlebt zu haben.
Herzlichst Jolanda